Die Kolumnistin Mely Kiyak hat einen sehr guten Artikel geschrieben, den ich jedem nur ans Herz legen kann. Ein Artikel der sich mit dem Hinterherlaufen beschäftigt. Es ist das Hinterherlaufen, weil die progressiven Kräfte sich nicht trauen eigene Vorstellungen, ja eine Gegenbewegung aufzustellen. Die Leere in der politischen Diskussion, die Hilflosigkeit gegenüber Problemen die seit Menschengedenken existieren, all das fixiert auf die Auseinandersetzung mit der Rechten. Die ewige Antwort, das wollen wir ja auch, aber eben nicht so und wie, wissen wir auch nicht, wird gerade von den Politikern in Großbritannien vorexerziert.
Wenn also die Mietpreisbremse nicht funktioniert, weil eben Grund und Boden und die Wohnungen im privaten Besitz von Konzernen sind, was ist dann die Alternative?
Das rechte Konzept ist ganz einfach: „Die Fremden nehmen uns die Wohnungen weg!“ Und schon springt der linke Furor auf. Nicht mehr das Problem der Spekulation mit Wohnraum wird thematisiert, sondern der Rassismus der Rechten.
Wenn wir aber akzeptieren würden, das die Bourgeoisie uns immer wieder mit ihren reaktionären Fußtruppen auf falsche Fährten lockt, würden wir eben sagen: „Wohnen ist ein Menschenrecht und wer gegen diesen Rechtsgrundsatz verstößt wird enteignet und die Wohnungen denen übergeben die darin wohnen!“ bräuchten wir uns mit dem Dummfug der Rechten nicht mehr auseinander setzen!
https://www.zeit.de/kultur/2019-04/rechte-symbole-afd-rechtsextremismus-aneignung-demokratie