In die SPD eingetreten – ein politisches Experiment !

So ich habe mich nun doch zu einem politischen Experiment durchgerungen. Als ich mich hinsetzte um mit dem Phoenixprojekt anzufangen, war es meine Absicht die Diskussion der 1980ger Jahre über Ökologie und Sozialismus wieder zu eröffnen. Doch es ist schwierig sich so am Schreibtisch hinzusetzen und seine Ideen in Bits und Bytes zu verwandeln. Immer wieder bin ich versucht und erliege auch der Versuchung, mich zu aktuellen Themen auszulassen, ob bei der „Zeit“ (http://community.zeit.de/user/g%C3%BCnter-biernoth) oder auf Facebook (https://www.facebook.com/gunter.biernoth) . Und so lasse ich mich dich in Diskussionen ein, die letztlich zu nichts führen, da sie ja „nur“ mit einzelnen Menschen geführt werden. Dies ist natürlich wichtig, aber nicht so effektiv.

Im Wahlkampf zu den Bundestagswahlen bin ich dann zu den Infoständen von SPD, CDU, FDP, Grünen und der AfD gegangen und habe dort mit den Menschen diskutiert. Bei der SPD und AfD waren einige doch so begeistert, das sie mich aufforderten doch mal zur Diskussion zu kommen. Nun denke ich, das bei der AfD viele Menschen sind, die politisch einfach kaum gebildet sind, doch ich spare mir eine solche Veranstaltung, da diese Menschen einzeln ja zugänglich erscheinen mögen, sogar verstehen können warum die Flüchtlinge aus Afrika kommen, doch in der Gruppen würde sofort der Corpsgeist jegliche Diskussion ad absurdum führen.

Nun bin ich ja 1986 nach 11 Jahren Mitgliedschaft aus der SPD ausgetreten, weil die SPD sich als verkrustet und nicht reformierbar gezeigt hatte und von Helmut Schmidt zu einer sozialliberalen Partei umgewandelt wurde. Doch was passiert mit einer Partei, wenn sie von einer Volkspartei zu einer 20% Partei, mit der Tendenz nach unten, zusammengeschmolzen wird. Gelingt es, das aus der liberalkonservativen Seeheimer Partei Deutschlands wieder eine Sozialdemokratische Partei wird. Steckt da irgendwo das Potenzial, das ein solcher Kurswechsel möglich ist? Ich habe damals nach dem Sturz von Helmut Schmidt noch 4 Jahre in der SPD verbracht um dort sozialdemokratische Positionen zu halten. Damals habe ich dann resigniert. Doch jetzt hat es mich doch noch mal gepackt und ich habe mich entschieden ein vierjähriges Experiment zu wagen. Ist die SPD reformierbar, kann sich eine politische Partei von einem Irrweg lösen, sich neu erfinden und vor allem, kann sie die Menschen dann wieder so mitreißen wie es einst die SPD unter Willi Brandt es konnte.

Die Agendapolitik Schröders lies die SPD von 1998 40,9 % auf 34,2% 2005 fallen. Als sich die SPD nicht von der Agenda 2010 löste, ja mit der CDU in die erste Merkel-GroKo ging, fiel die SPD 2009 auf 23,00 %. Zum ersten Mal in der Geschichte der SPD in der BRD fiel sie unter das schlechteste Ergebnis von 28,8 % von 1958. Seit 2009 konnte die SPD dieses historische Tief nicht mehr verlassen, bis zur Katastrophe 2017 mit 20,5 %.

Also was lag jetzt für mich näher als das Phoenixprojekt mit meinem SPD-Experiment zu verknüpfen. Inhaltlich würde es ja passen und ich kann aus dem Inneren der SPD beobachten wie die Diskussion verläuft, mich aber eben auch einbringen mit meinem inhaltlichen Projekt, also die Diskussion da weiter führen wo ich 1986 das Handtuch geworfen habe.

Demnächst also mehr. Die SPD beginnt nun mit parteiinternen Dialogveranstaltungen. Ich werde also am 04.11 in Frankfurt an einer solchen Dialog-Veranstaltung teilnehmen und einen ersten Eindruck bekommen.